Das Studentische Sinfonieorchester Marburg e.V.
Die Entstehung
Mit einer schlichten Meldung »Wir gründen ein Universitätsorchester. 1. Treff: Ernst v. Hülsen-Haus« an den schwarzen Brettern der Universität-Institute sollte im Herbst 1990 die Idee eines Marburger Universitätsorchesters entstehen. Wissend, dass in Marburg keine Musikhochschule existiert, die mit angehenden Profi-Musikern zum musikalischen Engagement hätte zum Erfolg eines Orchesters beitragen können, war und blieb die Orchestermusik für die Studierenden ein reines Freizeitvergnügen. Der dann mehr aus dem Zufall heraus zum Geschäftsführer des Orchesters avancierte Jörg Küchenmeister erinnert sich an ziemlich turbulente Anfangsjahre unter dem damaligen Marburger Dirigenten Gerhard Weber, in denen jedoch von Beginn an eine große Publikumszahl der Garant für das Fortbestehen einer selbstorganisierten Studierenden-Initiative war. Nach dem Ausscheiden Webers 1993 wurde der Verein »Studentisches-Sinfonie-Orchester Marburg e.V.« (SSO) gegründet und fand mit dem Frankfurter Musikstudenten Burchard Schäfer seinen zukünftigen Dirigenten. Es sollten 13 Erfolgsjahre für das SSO werden, in denen von nun an regelmäßig zum Semesterabschluss die Konzerte im AudiMax gegeben wurden. Es gab zahlreiche Kammerkonzerte im Fürstensaal des Landgrafenschlosses, präsentiert von eigenen Ensembles des Orchesters, zuletzt im Sommer 2003. Neben Aufführungen von Werken bekannter Komponisten machte das Orchester keinen Halt vor Herausforderungen und suchte die Möglichkeit zu Experimenten in teils außergewöhnlichen Solokonzerten vom Marimbaphon über Gitarre, Cembalo und Tuba bis hin zum Blechbläserquintett. Neben den Semesterabschlusskonzerten initiierte das SSO eine Reihe besonderer Konzertereignisse, die heute zum festen Bestandteil der Marburger Musikkultur gehören. 1996 wurde das Klassik Open-Air auf der Schlossparkbühne zur Eröffnung des Marburger Stadtfestes »3TM« initiiert, im gleichen Jahr folgten die ersten Konzerte für Kinder mit dem »Karneval der Tiere« und, ein Jahr später, »Peter und der Wolf«. 2005 und zuletzt 2007 wurden die Kinderkonzerte wieder aufgegriffen, wieder unter hohem Zuspruch von Kindern. Seit 1997 findet auch jedes Jahr am 01. Januar das Neujahrskonzert In der Stadthalle statt.
Besondere Konzertereignisse boten die Möglichkeit zu kooperativen Projekten an. So wurde in Zusammenarbeit mit dem Marburger Bachchor 1997 »Ein Deutsches Requiem« von Johannes Brahms zu dessen 100. Todestag aufgeführt, im Jahr 2003 war das SSO an der Welturaufführung der »Marburger Zeche« des russischen Komponisten Roman Lwowitsch im Rahmen des deutsch-russischen Kooperationsprojekts »Kulturen im Dialog« beteiligt; zuletzt gestaltete das SSO im Herbst 2005 unter der Leitung des maltesischen Komponisten Jospeph Sammut das Projekt »Musik im Management« durch die Unterstützung von Lather® Kommunikation aus Lohra-Damm mit der von Sammut extra zu diesem Anlass komponierten Sinfonie »Musik im Management«. Nach dem 15-jährigen Konzertjubiläum 2006 übernahm mit einer feierlichen Stabübergabe beim Neujahrskonzert 2007 der Berliner Dirigent Ulrich Metzger die künstlerische Leitung des Orchesters.
Unter der musikalischen Leitung Ulrich Metzgers entwickelte das Orchester die bestehenden Konzertprojekte wie Kinderkonzerte, Neujahrskonzerte und 3-Tage-Marburg-Open-Air konsequent weiter. Auch die regulären Semesterprogramme wurden mit Erfolg weitergeführt. Hier ergaben sich spannende Kooperationen: So wurde beispielsweise im Wintersemester 2008/2009 gemeinsam mit den Berliner Chören Cantus Domus und ensemberlino vocale Verdis »Messa da Requiem« sowohl in Marburg als auch im Konzerthaus in Berlin aufgeführt. Für die Semesterabschlusskonzerte konnten immer wieder namhafte Instrumentalisten für solistische Zusammenarbeit mit dem Orchester gewonnen werden. Weitere Höhepunkte waren die Aufführungen von Prokofjews »Peter und der Wolf« auf dem Hessentag 2010 sowie beim Sommerfest des Bundespräsidenten im Park von Schloss Bellevue 2011. Als Erzähler des Märchens trat der bekannte Fernsehmoderator Willi Weitzel vor das SSO.
Das Besondere am SSO
Als Verein arbeitet das Studentische-Sinfonieorchester unabhängig von der Universität, organisiert durch einen Vorstand. Durch die unabhängige Tätigkeit bieten sich Eigeninitiative und Kreativität geradezu an, setzen jedoch ein freiwilliges Engagement voraus, das neben dem Studienalltag nicht immer einfach ist. Die Konzerteinnahmen dienen zur Deckung der Umkosten, auf die Förderung von außen sind wir angewiesen. In diesem Zuge kam dem Verein im Jahre 2003 eine große Ehre zu: die Verleihung des ersten Erich-Schulze-Preises, der auf den Begründer der GEMA zurück geht und an das SSO für herausragende musikalische Leistungen in der Musik und im Bereich des Urheberrechts verliehen wurde.
Das SSO gilt als eines der wenigen Orchester in Deutschland, das ohne Musikhochschule vor Ort oder einem Institut für Schulmusik unabhängig von der Universität existiert.
Eike Battenberg (Aktualisierung: Rasmus Pape)
Probenwochenende und Ehrenamtliches Engagement
Ein Probenwochenende pro Semester am Edersee. Auch ist jedes unserer Mitglieder herzlich willkommen sich ehrenamtlich im oder außerhalb des Vorstands zu engagieren
Regelmäßige Proben und eine große Besetzung
Jeden Montag im Semester von 19:00 Uhr bis 22:00 Uhr proben wir im Kunstsaal der Martin-Luther-Schule Marburg. Zurzeit sind wir eine sinfonische Besetzung von etwa 85 Mitspieler:innen
Solokonzerte
Jedes Semester kooperieren wir mit Solisten, mit welchen wir ein Solokonzert zur Aufführung bringen. Dabei konnten wir in den letzten Semestern unter anderem mit Christoph Eß, Julian Habermann sowie Max Westermann spielen!
Sonderprojekte
Neben den Neujahrskonzerten spielen wir auch regelmäßig Sonderprojekte, von Gospelmessen zu privaten Auftritten über Engagements bei Veranstaltungen